TEXTUR wenn worte bildern

Ursula Hildebrand/Achim Schroeteler                    
K25 Ausstellungsraum Luzern                   
August 2017

Am Anfang war die Idee, zu einem schon bestehenden Text in freier Assoziation und Erinnerung an Textfragmente, Bilder zu finden. Aus dieser Idee entstanden Malereien in kleinerem Format («Bodenbuch») und die Wandbilder auf Papier und Leinwand.

Die entstehenden Bilder, so unser Wunsch, sollten wieder neue Sätze generieren: Eine Text-Bild-Text-Bild...  Textur, im Sinn einer Überlagerung. Wir suchten nach einer Schichtung von Text und Bild, welche eine andere Leseweise erforderte, nicht nur die von links nach rechts, sondern auch vertikal und in der Überdeckung, suchend und kombinatorisch. Dies funktionierte erst, als wir die Bildfindung von der Bildfläche lösten und für Worte Raumbilder suchten.

 

 

Das Kabinett, der hintere Raum, ist ein Beispiel für die Forderung des Worts nach einem Raumbild. Der im Raum zu hörende Text verändert kontinuierlich die Erscheinung des Raums (Samendusche). Im vorderen Raum fordern Textfragmente das Verlassen des gängigen Schreibuntergrunds. Sie benützen die Raumwände als Schriftträger. Alle Bilder und Texte, die während des Prozesses für wichtig gehalten, dann aber verworfen wurden, bilden zusammen mit Gipskörpern an der hinteren Wand den „Gedankensturz“. Das Bild der sich nahtlos aneinanderreihenden Gedankensplitter, setzt sich in der Aufschüttung um die kleinen Stühle fort. Der Satz „Woran ist eigentlich Max gestorben?“ steht in einem gedanklichen Zusammenhang mit der Holzstele im Raum. Die und die kleineren Objekte sind als dreidimensionale Wort – und Gedankenfragmente gedacht. Im Sinn einer Textur auch mit der Raumumgebung, fliessen die Beobachtungen einer dem Raum gegenüberliegenden Ersatzhaltestelle auf ein Stück Karton. So entsteht eine erste Vernetzung von Innen und Aussen